Kleiner Lehrpfad zum Thema Pinsel

Tipps für Anfänger und Profis

 

Wir bekommen des Öfteren Anfragen zur richtigen Verwendung von Werkzeugen aller Art, daher haben wir Ihnen diesen Beitrag zum Thema Pinsel zusammengestellt. Zuerst erklären wir Ihnen das Grundmaterial. Neben verschiedenen Tipps zeigen wir Ihnen die Verwendung der Pinsel zur passenden Technik. Zum Abschluss gibt es noch einige Worte zur richtigen Reinigung, mit der Sie die Langlebigkeit der Pinsel gewährleisten können.

 

 

Um unsere Pinsel lange verwenden zu können, ist es wichtig einige Grundregeln zu kennen:

 

Beim Kauf von Pinseln ist es wichtig zu wissen welche Technik Sie anwenden wollen, welche Farbe Sie verwenden und um welche Oberfläche es sich handelt.

Nach dem Kauf und vor der ersten Anwendung muss man den verwendeten Kleber, der die Haare zusammenhält, mit einem Metallspatel ausstreifen. Im Anschluss wird der neue Pinsel noch mit lauwarmem Seifenwasser ausgespült. So ist der Pinsel optimal vorbereitet und für den Einsatz bereit.

Es ist sehr wichtig und gehört auch zu den Grundregeln wie tief der Pinsel in die Farbe und ins Wasser eingetaucht wird. Im Idealfall wird der Pinsel nur bis zur Hälfte der Spitze/Haare eingetaucht. Wenn der Pinsel tiefer eingetaucht wird, saugt sich der dickere Ansatz voll. Durch die Dichte dieses Bereichs lässt sich die Farbe nicht mehr ordentlich auswaschen. Je mehr Farbe sich einlagert umso verformter werden die Haare und der Pinsel ist nicht mehr zu gebrauchen, da die Haare nach außen stehen.

Die Grundlagen sind fast geklärt. Trotzdem sollten wir über die richtige Haltung sprechen. Für kleine und genaue Arbeiten sollte der Pinsel optimal gehalten werden. Es lohnt sich auf Kleinigkeiten zu achten um dadurch einfacher, gleichmäßiger und präziser zu malen. Den Stiel sollte man in der Mitte greifen. Je weiter oben der Stiel gehalten wird, desto ungenauer ist die Pinselführung, da ein größerer Radius entsteht. Am besten probieren Sie es selbst aus um den optimalen Punkt zu finden.

 

 

Verschiedene Pinseltypen werden vorgestellt:

 

 

Flacher, synthetischer Pinsel:

 

Der Lieblingspinsel der breiten Masse. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Größe auswählen. Für größere Oberflächen und Grundierungen eignet sich ein breiterer bzw. größerer Pinsel. Je kleiner die Fläche ist, umso kleiner sollte der Pinsel werden. Je weicher die Haare sind, desto glatter und streifenfreier wird die Oberfläche.
 

 

Dieser Pinseltyp eignet sich für viele Zwecke wie zum Beispiel: grundieren, malen, lasieren, kleben und lackieren.

 

 


Borstenpinsel:

 

Flache Borstenpinsel kann man gut bei der Trockenpinseltechnik verwenden. Die groben Haare saugen weniger Farbe auf und so können Sie eine strukturiertere Oberfläche gestalten. Der Schablonierborstenpinsel ist unverzichtbar und eignet sich ideal für Wachspasten und Pasten aller Art. Für präzises Schablonieren empfehlen wir Ihnen wenig Farbe zu verwenden, da die überflüssige Farbe unter die Schablone fließt.  

Hier sehen Sie die verschiedenen Effekte der Borstenpinsel. Je weniger Farbe verwendet wird umso mehr Struktur erhält die Oberfläche. 



Zum Schablonieren wird der runde Borstenpinsel, der auf folgendem Bild zu sehen ist, verwendet.



Durch sanftes tupfen erhält das Schabloniermuster präzise Konturen. Mit wenig Farbe können Sie dem Zerfließen entgegenwirken.


 

Für unterschiedliche Schablonen sollten Sie auch verschiedene Pinsel verwenden. Kleine Pinsel sollten für kleinere Muster verwenden und größere Pinsel sind praktischer für größere Muster.


 

Auf folgendem Bild erhalten Sie einen Überblick über die bis jetzt beschriebenen Pinsel.

 

 

 

Serviettentechnik:

 

Für die Serviettentechnik empfehlen wir Ihnen einen weichen, flachen Pinsel. Flache Schwammpinsel könnten Sie prinzipiell auch verwenden, allerdings empfehlen wir Ihnen diese Art von Pinsel eher für Reispapier zu verwenden. Da die Servietten sehr dünn sind und daher leicht zerreißen sollten Sie auf den weichen Pinsel zurückgreifen.

 


Feinpinsel:

 

Für feine Linien, kleine Konturen und Ranken empfehlen wir Ihnen Feinpinsel. Auch für Licht und Schatten sind diese Pinsel bestens geeignet. Auch hier gibt es verschiedene Größen. Für sehr feine Arbeiten verwendet man die Größen 0 oder 00.

 


Schrägpinsel:

 

Diese Pinsel eignen sich für Konturen, Schatten, Übergänge und Farbverläufe. Auch dieses Modell ist in mehreren Größen erhältlich.
 


 

Um mit dem Schrägpinsel Verläufe und Abstufungen zu schaffen sollten Sie die längere Seite in Farbe und kürzere Seite in Trocknungsverzögerer tauchen. Auf diese Weise gelingt Ihnen ein toller Farbverlauf.

 


Fächerpinsel:

 

Dieses Modell eignet sich perfekt für Marmorierung, Malen von Blättern, Laub und Naturstrukturen.
 


Schwammpinsel:

 

Einer unserer Lieblingspinsel ist der Schwammpinsel. Er eignet sich nicht nur für große Oberflächen, sondern auch für Verläufe und das Verwaschen von Farben. Dieses Modell ist für Acrylfarbe und Kleber genauso geeignet wie für Lacke und Lasurfarben. Der Schwammpinsel ist in verschiedenen Formen und Größen erhältlich.
 


Katzenzungenpinsel:

 

Dieses Modell wird für die „Pittorico – Technik“ verwendet. Dabei werden Muster verlängert bzw. Bilder in den Hintergrund eingearbeitet.

Bei dieser Technik benötigt man die richtigen Farbnuancen. Bei der Auswahl der Farben sollten Sie sich am Hintergrund orientieren, damit Sie das Bild mit dem Untergrund verbinden können.


 

Nachdem das Bild in den Hintergrund eingearbeitet wurde, können Sie mit einem Feinpinsel Konturen um die Rosen malen. So erhält das Bild mehr Tiefe. Mit Trocknungsverzögerer können Sie die Konturen zusätzlich verwischen und aufweichen.
 

 

Zusammenfassung: Ranken und Blätter gestalten Sie mit dem Feinpinsel. Schattierungen werden mit einem Schrägpinsel und „Pittorico – Technik“ gelingt am besten mit Katzenzungenpinsel. Mit dem Feinpinsel erzeugen Sie kleine Schattierungen und Konturen.

 


Reinigung: zum Schluss gibt es noch einige Worte zum Thema Reinigung. Nach der Verwendung von wasserbasierenden Farben, Lasuren, Pasten und Lacke reinigen Sie die Pinsel mit lauwarmem Wasser. Um Qualität zu bewahren sollten Sie die Pinsel sofort reinigen, damit die Farbe nicht eintrocknet. Getrocknete Farbe kann kaum entfernt werden, da sich die Farbe in die Haare frisst.

Auch bei Arbeitspausen lohnt es sich die Pinsel kurz auszuwaschen oder ins Wasser zu tauchen. Dabei sollte der Holzstiel nicht im Wasser bleiben, da sich das Holz aufweicht und der Pinsel sonst kaputt geht. Nach der Verwendung sollten Sie die Pinsel komplett reinigen und trocknen.

Eine weitere Methode um Pinsel zu reinigen ist der Pentart - Reinigungsspray. Diese alkoholhaltige Lösung eignet sich ebenfalls zum Reinigen von Farben auf Wasserbasis. Tauchen Sie dazu den Pinsel in die Lösung und drücken Sie die Farbe vorsichtig heraus. Wischen Sie den Pinsel im Anschluss trocken oder legen Sie den Pinsel auf ein Tuch um die Lösung aufsaugen zu lassen. Mit diesem empfehlenswerten Produkt funktioniert die Reinigung schnell, schonend und gründlich.

Bei einer weiteren Methode reinigen Sie die Pinsel mit lauwarmem Wasser und Seife. Reiben Sie den Pinsel vorsichtig an der Handinnenfläche, um das Haar nicht zu beschädigen.

Falls die Seifenlauge nicht ausreicht, versuchen Sie es mit einigen Tropfen Scheuermilch. Die Lösung sollte danach sehr gründlich ausgespült werden. Das Wasser sollte wieder von einem Schwammtuch aufgesaugt werden. Lassen Sie den Pinsel mit den Haaren nach unten trocknen und bewahren Sie diesen sorgfältig auf.

Bei lösungsmittelhaltigen Materialien sollten Sie immer das entsprechende Lösungsmittel zur Reinigung verwenden.

Antikpaste und flüssige Patina werden z.B. mit Terpentin gereinigt.

Achten Sie darauf die Pinsel nicht  zu lange einzuweichen bzw. stehen zu lassen, da der Pinsel kaputt wird. Diese Lösung zerstört mit der Zeit die Struktur der Haare.

Nach dem Gebrauch von Glanzlack und Glasfarbe auf Lösungsmittelbasis werden die Pinsel mit Verdünner auf Alkoholbasis gereinigt. Nach der Reinigung mit Verdünner und nachdem die Lösung verdampft ist, kann der Pinsel mit Wasser und Seife gereinigt werden. Achten Sie auch dieses Mal darauf, dass der Pinsel langsam und am besten nach unten trocknen kann.

Pinsel für Farben auf Lösungsmittelbasis sollten immer komplett trocken sein, da es sonst zu einer Wechselwirkung kommen kann. Wenn Sie die Pinsel innerhalb kurzer Zeit mehrmals verwenden dann sollten Sie auf keinem Fall mit Wasser gewaschen werden.

 

 

Wir hoffen Ihnen einen guten Überblick sowie hilfreiche Tipps zum Thema Pinsel gegeben zu haben. Mit dem passenden Pinsel können Sie sich die Arbeit wesentlich erleichtern. Durch die entsprechende Verwendung und Reinigung können Sie die Lebensdauer des Materials deutlich verlängern.

 

Eure Martha

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